»Liegt ADHS eigentlich in einer genetischen, einer psychosozialen oder eher einer rein verhaltenspädagogischen Komponente begründet?«, so fragen sich viele Eltern, Betroffene und interessierte Menschen. Doch wie bei so vielen Defekten oder Symptomclustern, die sich auf die menschliche Psyche beziehen, dürfen wir auch bei ADHS vorausschicken, dass es für die Ursachen und Ausprägungen keine einzelne richtige Antwort geben kann.
ADHS bezeichnet man daher unter Experten folgerichtig als »multifaktoriell bedingtes Störungsbild«. Es handelt sich also zunächst einmal um eine Häufung von verschiedenen Einzelsymptomen, welche schon allein durch ihre bemerkenswerte Vielfalt nicht bloß von einem einzigen, klar nachweisbaren Defekt ausgelöst werden können.
Man geht also heutzutage eher von einem »integrativen Modell« als Ursache der Störung aus, die ADHS eher als Ergebnis einer komplexen Dynamik verstehen und versuchen zu beschreiben, wie unterschiedliche Faktoren bei der Entstehung der Störung zusammenwirken. In diesen Modellbeschreibungen dienen sowohl neurobiologische als auch psychologische Ursachen als Erklärung für die Entstehung der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung. In der Folge analysiert KONZENTRUM für Sie die derzeit bekannten und anerkannten Faktoren, die einer Ausprägung von ADHS zugrunde liegen können.